Monthly Archives : März 2021

USB statt kabellos – die Vorteile der universellen Anschlüsse

Als Universallösung für so gut wie alle technischen Geräte sind USB-Anschlüsse längst zum Standard geworden. Seit ihrer Einführung im Jahre 1996 dienen sie als Schnittstelle für Ladekabel und Datenverbindungen gleichermaßen. Vom Smartphone über Computer bis hin zu Kopfhörern kommt kaum ein modernes Gerät ohne einen USB-Port aus. Dabei gibt es sowohl USB-Lösungen mit oder ohne Kabelverbindung. Welche Vorteile für die einzelnen Anschlussmöglichkeiten sprechen, verrät der nachstehende Beitrag. Abbildung 1: Kabelgebundene USB-Lösungen können durchaus ihre Vorteile mitbringen – doch worin liegen diese und was ist dabei zu beachten? Bildquelle: @ Franck / Unsplash.com   USB: Vielseitigkeitsweltmeister Traditioneller Weise werden USB-Anschlüsse als Datenverbindungen genutzt. Vor allem die Verbindung zwischen PCs und zusätzlicher Hardware, wie Druckern oder Tastaturen, funktioniert mit dem USB-Kabel hervorragend. Doch es gibt noch weitaus mehr Geräte, in denen mittlerweile serienmäßig mindestens ein USB-Port vorhanden ist. Insgesamt ist ein entsprechender Anschluss bei folgenden Geräten denkbar: Bildschirm Computer Datenstick Drucker DVD-Player externe Festplatte Fernseher Kamera Kopfhörer Laptop Lautsprecher Maus Plattenspieler Projektor Smartphone Spielekonsole Tablet Tastatur USB-Ports erfüllen hier die unterschiedlichsten Funktionen und können neben einer Verwendung als Datenschnittstelle für Bild oder Ton auch als Eingang für Ladekabel und Akkus oder Steckplatz für externe Datenträger dienen. Je nach Größe des Geräts sind dabei auch die USB-Steckplätze in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Neben dem allgemein gebräuchlichen USB-A Stecker mit seinem rechteckigen Steckplatz gibt es hier beispielsweise noch einen eher quadratischen USB-B Stecker, wie er gerne für Drucker oder visuelle Hardware (z.B. Fernseher und Bildschirme) verwendet wird. Für kleinere Geräte wie Smartphones oder Tablets nutzen Hersteller zudem in der Regel USB-Steckplätze im Miniformat. USB-Mini-A und USB-Micro-B sind hier die gängigsten Varianten. Besonders fortschrittlich ist darüber hinaus der elliptische USB Typ C. Er gehört ebenfalls zu den kleineren USB-Modulen, ist aber deutlich leistungsstärker und kann mehr Datensignale entschlüsseln, darunter auch HDMI. Es gibt also für jeden Zweck den richtigen USB-Port, was die Verbindungsart sehr vielseitig macht. Besonders interessant sind die Ports hier auch als Adapter-Ersatz. Beispielsweise kann man zahlreiche USB-Kopfhörer dank entsprechenden Schnittstellen auch an Smartphones anschließen, die keinen Standardausgang für Kopfhörer besitzen. Auf Vergleich.org lassen sich passende Geräte in diesem Bereich finden. Tipp: Selbst kabellose Verbindungen werden mit USB leicht realisiert und erlauben so zum Beispiel das Nutzen einer PC-Maus oder Tastatur ohne Kabel. Gerade Gamer schätzen diese USB-Optionen, da sie so nicht nur vor dem Bildschirm, sondern auch gemütlich von der Couch aus am Flatscreen spielen können, ohne dabei über lästige Anschlusskabel zu stolpern. Wo liegen die Vorteile von USB-Kabellösungen? USB-Kabel gehören heute zu den leistungsstärksten Kabelverbindungen überhaupt. Sie erlauben dem Nutzer eine störungsfreie Verbindung und schaffen Übertragungsraten von über 450 Mbit pro Sekunde. Sowohl die Übertragung von Dokumenten als auch von Audio- und Videodateien klappt so oftmals schon in weniger als einer Minute. Darüber hinaus lässt sich eine Datenverbindung dank USB-Ports auch sehr schnell einrichten. Man muss lediglich die beiden Endgeräte über ein entsprechendes USB-Label miteinander verbinden und schon kann es losgehen mit der Datenübertragung. Wie viele USB-Steckplätze ein Gerät aufweist, hängt meist von der Gerätegröße ab. Smartphones und Tablets kommen in der Regel mit nur einem Mini- bzw. Micro-Steckplatz aus, wobei passende Kabel mit einer Mini- und einer Standard-USB-Endung eine komplikationsfreie Verbindung mit dem PC oder einem Ladestecker ermöglichen. Ähnlich sieht es bei PC-Mäusen und Kopfhörern aus, die heutzutage dank USB oftmals gar keine externe Stromversorgung mehr benötigen. Es reicht, die Hardware über ein USB-Kabel mit dem PC oder Smartphone zu verbinden, um sie an den Stromkreislauf beider Geräte anzuschließen. Zumindest Computer lassen sich so auch als alternative Ladestation für Mäuse, Headsets, Keyboards und Smartphone nutzen. PCs, Laptops und auch viele Hi-Fi Geräte wie Fernseher oder Stereoanlagen haben dagegen deutlich mehr USB-Steckplätze. Vier bis sechs Ports in unterschiedlichen Typgrößen sind hier keine Seltenheit, sodass sich die Endgeräte sehr vielseitig als Schnittstelle für mehrere externe USB-Geräte nutzen lassen. Besonders praktisch sind USB-Kabel mit unterschiedlichen Steckergrößen diesbezüglich auch zur Einrichtung komplexer Hi-Fi- und Computer-Setups. Seien es nun Verbindungen zwischen Prozessor, TV-Gerät und Stereoanlage oder Datenübertragungen zwischen Computer, Smartphones und Datensticks – der USB-Port lässt vieles zu und trägt so aktiv zum reibungslosen Ablauf im Heimkino oder Home Office bei. Wie lässt sich USB kabellos nutzen? Für die kabellose Nutzung von USB gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits sind kleinere Module wie Datensticks direkt mit einem USB-Stecker ausgestattet und können dadurch ohne Kabelverbindung direkt in den Laptop oder Computer eingesteckt werden. Auf dieselbe Weise funktionieren auch sogenannte TV-Sticks. Die tragbaren Mediatheken sind heute für das Heimkino unerlässlich und erlauben durch das einfache Einstecken in einen passenden TV-USB-Port den Zugriff auf das komplette Film-, Serien- und Doku-Archiv des Anbieters. Das alles ganz ohne Kabel und Adapter. Mit Adapter muss hingegen Wireless USB auskommen. Wahlweise gibt es auch komplette USB-Hubs mit mehreren Adapter-Steckplätzen. Die Adapter sind kaum größer als eine Münze und praktisch auf den USB-Endstecker reduziert. Nach dem Einstecken des Adapters in den USB-Port gelangen die Daten dann mittels Funksignals von einem Gerät zum anderen. So ist es beispielsweise möglich, eine USB-Tastatur oder -Maus ohne Kabel mit dem PC oder Laptop zu verbinden. Auch viele Headsets lassen sich inzwischen dank USB-Adapter kabellos nutzen. Einzig zum Aufladen der Hardware ist nach wie vor ein Ladekabel notwendig. Die Geräte verfügen meist über wiederaufladbare Batterien, wobei das Funksignal bei niedrigem Akku häufig schlechter wird. Es ist also wichtig, Geräte, die mit Wireless USB verwendet werden, vor der Nutzung immer ausreichend aufzuladen. Abbildung 2: Je nach Endgerät können Adapter wichtig werden. Bildquelle: @ Yogas Design / Unsplash.com   Fazit USB ist die moderne Anschlusslösung für PC- und Hi-Fi-Setups. Dank unterschiedlicher Steckervarianten funktioniert die Verbindung zwischen großen und kleinen USB-Geräten reibungslos und selbst kabellose Verbindungen lassen sich dank USB-Adaptern unkompliziert realisieren. Gerade bei kleineren Hardwaregeräten wie Kopfhörern, Smartphones, Mäusen oder Keyboards sind USB-Kabel außerdem ideal zur Stromversorgung. Die muss heutzutage gar nicht mehr zwingend über die Steckdose erfolgen, sondern kann dank USB-Verbindung zum PC auch größere Endgeräte als Stromquelle nutzen. Kurzum, USB-Verbindungen sind in Sachen Energie- und Datenverbindung die Universallösung für jeden Zweck.
Quelle: ZDNet.de – USB statt kabellos – die Vorteile der universellen Anschlüsse

Gegenkultur – Entdigitalisierungsbewegungen nehmen Fahrt auf

Der Digitalisierung kritisch bis ablehnend gegenüber zu stehen ist so alt wie die Digitalisierung selbst. Doch wo es sich in früheren Jahren nur um einzelne Personen und kleine Gruppen handelte, lässt sich mittlerweile von einem unübersehbar starken Trend sprechen. adobe.stock / Mirko Vitali   “Designed to be used as little as possible” – gemacht, um so wenig wie möglich benutzt zu werden. Hinter diesem Satz verbirgt sich nicht etwa Werbung für einen besonders gründlichen Saugroboter oder ein ungemein umweltschonendes Auto. Nein, es ist das Werbeversprechen des Light Phone. Ein mittlerweile in zweiter Generation erhältliches Handy, das für sich in Anspruch nimmt, die Antithese zu allem zu sein, was wir mit Smartphones verbinden – mit E-Ink-Screen und einem Funktionsumfang, der sich auf Telefonie, SMS, Musikspieler, Wecker und Taschenrechner beschränkt, nachdem das erste Modell sogar nur telefonieren konnte. Es wäre leicht, ein derartiges Gerät als vernachlässigbare Randerscheinung der Digitalisierung zu sehen. Allerdings ginge dies an der Realität vorbei. Das zweite Light Phone erreichte nicht nur einfach sein Finanzierungsziel bei Indiegogo, sondern es wurde deutlich mehr als das Doppelte der anvisierten 1,5 Millionen Dollar eingenommen. Trotz des Preises von 350 Dollar, für den es auch ein mehr als gut ausgestattetes Mittelklasse-Smartphone gibt, wurden binnen kurzer Zeit mehrere zehntausend Einheiten verkauft – mehr als passabel für ein Unternehmen, das nach wie vor ein kleines Startup ist. Ein Einzelfall, weil das Gerät so unkonventionell aus dem randlosen Einheitsbrei der Smartphones herausragt? Nein, denn das Light Phone zeigt vor allem, wie weit sich die für viele Jahre tatsächlich vernachlässigbare Gegenkultur der Entdigitalisierung längst entwickelt hat.  Dafür gibt es ebenso mehrere Gründe wie Ausprägungen. Entdigitalisierung: Ein Überblic adobe.stock / Photocreatif   Was bedeutet Entdigitalisierung? Vor allem bedeutet es nicht, grundsätzlich jeder Form von Digitalisierung ablehnend gegenüber zu stehen. Es umfasst auch nicht Trends wie Digital Detox, bei denen es doch allzu oft nur darum geht, sich darauf zu freuen, seine digitalen Lebensinhalte nach einer selbstauferlegten Zwangspause wieder wie gehabt zu nutzen. Nein, Entdigitalisierung bzw. Reanalogisierung ist ein Trend, der sich 1:1 mit dem gestiegenen Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel, für Bio-Produkte und Ähnliches vergleichen lässt. Kein maximaler Verzicht, sondern eine bewusstere Nutzung. Digitalisierung ja, unhinterfragtes Verlagern sämtlicher Lebensinhalte in den digitalen Raum nein. Damit lässt sich die Entdigitalisierung auch deutlich von echter Digitalisierungsgegnerschaft abgrenzen. Dieser Lebensstil hat tatsächlich möglichst wenige digitale Inhalte zum Ziel – und verursacht dementsprechend auch viele Schwierigkeiten im Alltag. Um abermals das Beispiel mit der Ernährung heranzuziehen, wären folgende Erklärungsansätze möglich: Entdigitalisierung/Reanalogisierung entspricht einem normalen Supermarktkunden, der sich nur wenig in seiner generellen Nutzung einschränkt, aber bei jedem Produkt auf die Herkunft achtet, auf Abwesenheit von Geschmacksverstärkern, auf biologisch-kontrollierte Herstellungsbedingungen und dergleichen und der deshalb an manchen Stellen Verzicht übt. Digitalisierungsgegnerschaft wäre hingegen mit einem Verbraucher vergleichbar, der keinerlei Convenience-Food kauft, auf sämtliche tierischen Inhaltsstoffe verzichtet, kategorisch keine an das Original erinnernden Ersatzprodukte erwirbt und möglichst vieles zuhause selbst anbaut. Also eine Person, die ein sehr konsequentes, aber dadurch stark reduziertes Konsumverhalten an den Tag legt. Natürlich gibt es nicht „den“ Reanalogisierenden. Auch diese Szene ist enorm heterogen. Allen Involvierten ist jedoch gemein, dass sie Digitaltechniken insgesamt kritischer sehen und entsprechend handeln. Entdigitalisierung: Die Gründe dahinter Ein Trend mit Ansage Digitalisierung hat unbestreitbare Vorteile ins Feld zu führen. Allerdings kann Digitalisierung auch nicht verhehlen, es an vielen Punkten übertrieben zu haben. In diesem Sinne ist Reanalogisierung nur eine Reaktion auf vieles, was in den jüngsten Jahrzehnten geschah. Eine Reaktion darauf, dass beispielsweise… …normale Menschen je nach Altersklasse bis zu 257 Minuten (4,28 Stunden) täglich das Internet nutzen (im Schnitt, wohlgemerkt), wodurch viele andere Tätigkeiten brachliegen; …viele analoge Einkaufsmöglichkeiten unter dem Druck des E-Commerce die Segel streichen mussten; …soziale Netzwerke von digitalen Treffpunkten zu Verursachern von Einsamkeit und zum Quell von Hass und Hetze geworden sind; …Berufe sich immer stärker digitalisieren, sodass die Nutzung der dahinterstehenden Techniken für sehr viele Arbeitnehmer nicht mehr optional ist wodurch der Wunsch entsteht, zumindest in der Freizeit die Wahlfreiheit zu haben; …die Entwicklungszyklen digitaler Hardware (speziell Smartphones) weiterhin rasant sind, obwohl die Leistungszuwächse vielen Verbrauchern keinen echten Mehrwert bieten, stattdessen jedoch für steigende Mengen E-Waste sorgen; …Digitale Kommunikation zu vielfältig und allgegenwärtig geworden ist, sodass ein Gefühl entsteht, der dauernden Erreichbarkeit kaum entrinnen zu können; …Digitaltechnik immer häufiger missbräuchlich genutzt wird. Sei es zur Überwachung, aber auch als Weg und Einfallstor von Kriminellen; …die Welt immer stärker von einigen wenigen Tech-Giganten beherrscht wird, deren Macht so groß ist, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Industrialisierung. …die gesamte Branche immer wieder von Skandalen erschüttert wird – etwa die Aufdeckung, dass bei vielen digitalen Assistenten Menschen mithörten. …sich Digitaltechnik in vielerlei Hinsicht vom positiven Helfer zu einem Zwang entwickelt hat, der vielfach keine Alternative mehr zulässt. Typische Anhänger der Entdigitalisierung möchten kein gänzlich durchdigitalisiertes Smart Home; möchten nicht alles im Netz bestellen, dauernd das neueste Handy besitzen oder zwischen Autoversicherung und Zwischenmenschlichem alles nur noch auf digitalem Weg erledigen. Solche Menschen erkennen zwar den Nutzen der Digitalisierung, aber sie prüfen bei allem, ob sie ihnen persönlich tatsächlich nützt oder ob es sich nur um eine Digitalisierung um der Digitalisierung Willen handelt. Und sie hinterfragen das branchenübliche, grundsätzlich positive Versprechen der Digitalisierung äußerst kritisch.   Berechtigte Sorgen vor zu großer Transparenz Wohl jeder Leser dürfte zumindest schon einmal davon gelesen haben: Jemand unterhält sich über irgendein konkretes Thema. Kurz darauf wird in Apps und im Browser zum Gesprächsthema passende Werbung gezeigt. Stichhaltige Beweise, dass es sich dabei nicht nur um Zufälle handelt, gibt es zwar nicht. Aber allein die Häufigkeit derartiger Zufälle sowie verdächtige Indizien lassen von einer durchaus berechtigten Sorge sprechen. Hier zeigt sich, dass Digitaltechnik längst für die meisten Verbraucher zu kompliziert geworden ist, als dass sie sie noch völlig (oder auch nur ansatzweise) verstehen könnten. Zumal viele Unternehmen nicht eben dazu beitragen, für mehr Offenheit zu sorgen. Wem gehören eigentlich die Fotos, die man in sein Social-Media-Profil hochlädt? Warum genau warnen Datenschützer vor Cookies? Welche Rechte hat man, wenn das eigene Smartphone entwendet wurde und somit plötzlich das gesamte Leben in den Händen eines Kriminellen […]
Quelle: ZDNet.de – Gegenkultur – Entdigitalisierungsbewegungen nehmen Fahrt auf

Datenschutz in Deutschland: Übertrieben oder sinnvoll?

Der Datenschutz ist wohl spätestens seit der Pandemieverfolgung in aller Munde. Deutschland, aber auch die EU, haben eine recht stringente Datenschutzverordnung, die ihre Vorteile und Sicherheiten bietet, aber durchaus teilweise an ihre Grenzen stößt. Aber welche Vorteile bietet der Datenschutz allgemein und in welchen Bereichen zeigen sich die Nachteile auf? Abbildung 1: Datenschutz ist im Alltag sehr wichtig, um das Selbstbestimmungsrecht der Bürger aufrechterhalten zu können – doch es gibt auch Grenzen. Bildquelle: @ Lukas Blazek / Unsplash.com   Wie lässt sich der eigene Datenschutz online verbessern? Ein Großteil der Bürger nimmt es mit dem eigenen Datenschutz nicht allzu ernst. Wer nun vehement mit dem Kopf schüttelt, der muss nur an die letzte Cookie-Richtlinie denken, die eingeblendet wurde. Die meisten lesen sich diese niemals durch, sondern klicken einfach auf ›fortfahren‹. Korrekt ausgeführter Datenschutz ist anstrengend und macht im Alltag relativ wenig Freude. Das heißt aber nicht, dass mit einem simplen Mittel zumindest ein erhöhter Schutz ohne Aufwand betrieben werden kann: mit einem VPN. Warum? – Am Anfang steht die Frage: Was ist VPN? Das VPN verschlüsselt die Daten und stellt sicher, dass diese nicht mehr einer Person zugeordnet werden können. Zugleich teilen sich User eine IP-Adresse und können auch noch wählen, in welchem virtuellen Land sie aktuell weilen. Nutzung – VPN gibt es für den Router, als Onlinelösung und als Programm. Wer mehrere Geräte benutzt und sich auch außerhalb des heimischen WLAN aufhält, der sollte auf die Onlinelösung setzen, da diese gezielt angestellt wird. Kosten – oftmals sind VPN schon in Virenschutzlösungen integriert. Die reinen Onlinelösungen sind sehr kostengünstig, wobei es natürlich immer auf die Art der Nutzung und die Masse der Nutzung ankommt. Wer gleich mehrere Geräte schützen möchte oder einen entsprechenden Router kauft, der muss mit höheren Kosten rechnen. Vorteile des Datenschutzes Grundsätzlich liegen sie klar auf der Hand. Der Datenschutz schützt die Daten des einzelnen Bürgers und verhindert, dass dessen Tun bis ins kleinste Detail teils ohne sein Wissen publik wird. Das ist in vielen Lebensbereichen wichtig: Bankgeschäfte – ohne Datenschutz könnte praktisch jeder erfahren, wie, wann und was ein Verbraucher online bei seiner Bank in Auftrag gibt. Das schließt ebenso Einkäufe mit ein, denn ohne die Datenschutzrichtlinien wäre es möglich, dass völlig Unbeteiligte beispielsweise erfahren, dass Person X am Tag Y um 15:27 Uhr Blumen in Geschäft Z kaufte. Was auf den ersten Blick nicht fatal wirkt, könnte sich künftig nachteilig auswirken. Person X will garantiert nicht, dass der eigene Ehepartner erfährt, dass diese Blumen für den oder die Geliebten waren. Nachverfolgung – der Datenschutz deckt durchaus nicht allein die Onlinenachverfolgung ab, sondern auch die Verfolgung im öffentlichen Raum. Ohne das Datenschutzgesetz könnten die Straßen voller Kameras sein und jede Bewegung einer jeden Person wäre nachvollziehbar. Online schützt der Datenschutz vor der generellen Nachverfolgung und stellt quasi die virtuelle Bewegungsfreiheit sicher. Datennutzung – natürlich hilft der Datenschutz auch zu verhindern, dass persönliche Daten von Bürgern genutzt oder ausgewertet werden dürfen. Völlig ohne Datenschutz wäre es sonst denkbar, dass derjenige, der sich auf eigene Kosten in der Apotheke freiverkäufliche Medikamente erhält, künftig bei der Krankenkasse als ›erkältungsanfällig‹ oder ›braucht Venen- oder Muskelsalbe‹ gelistet wäre. Ganz ohne Datenschutz wäre es zudem möglich, dass das eigene Auto das Fahrverhalten direkt an Behörden und Versicherungen weitergibt – ungefiltert. Datenschutz an sich ist also durchaus sinnvoll und wichtig. Problematisch wird es nur, wenn aus dem Merksatz »form follows function« eine massive Nutzungseinschränkung wegen des Datenschutzes wird. Die Nachteile Ein Nachteil hat praktisch jeder in der Geldbörse: die Gesundheitskarte. Einst wurden die alten Krankenkassenkarten gegen die Gesundheitskarte ausgetauscht. Die Versprechen waren groß, doch was ist geschehen? Keine Nutzbarkeit – die alte Gesundheitskarte ist aufgrund des Datenschutzes zu einer normalen Krankenkassenkarte geworden, die praktisch den Nutzen einer Punktekarte hat. Wo eigentlich wichtige Patientendaten drauf gespeichert werden sollten, damit die Abstimmung zwischen Ärzten verschiedener Fachrichtungen besser und komplikationslos funktioniert, gilt heute: Die Karte wird gescannt, der Patient erhält die Überweisung zum Facharzt, sucht diesen auf, im Nachgang werden die Unterlagen beim Hausarzt angefordert, während der Patient die Unterlagen vom Facharzt wiederum dem Hausarzt überreichen muss. Das Problem: Trotz der Idee zur Gesundheitskarte wurde kein gängiges Backend geschaffen, welches es erlaubt, Patientendaten sauber und gesichert so zu speichern, dass genehmigte Zugriffe von anderen Ärzten erfolgen können. Mitunter ist das ein echtes Problem: Ein Unfallopfer mit schweren Verletzungen kann eventuell nicht mitteilen, welche Vorerkrankungen vorliegen oder welche Medikamente notwendig sind. Die Gesundheitskarte gibt diese Informationen auch nicht, sodass erst auf, hoffentlich vorhandene, Angehörige gewartet werden muss. Die neue eGK erlaubt den mobilen Datenabruf nicht – Notfallsanitäter könnten vor Ort also gar nicht mobil die Daten des vor ihnen liegenden Patienten prüfen. Pandemieverfolgung – es sind nicht die Worte der Skeptiker, sondern mittlerweile die von Experten und Bevölkerung zugleich: Die Corona-App ist das Paradebeispiel für zu viel Datenschutz an den falschen Stellen. Einst sollte sie die Kontaktverfolgung erleichtern, doch zeigte sie nie an, wo überhaupt ein Kontakt stattgefunden hat. Weitere Nutzen wurden nie integriert. Statt mit schriftlichen Nachverfolgungslisten in Restaurants zu arbeiten, hätte die App mit einem ›Lieferando zum Einchecken‹ gepaart werden können. Jeder Bürger hätte sich über sein Eincheckprofil im Restaurant angemeldet und wäre somit nachverfolgbar gewesen, wenn ein Corona-Ausbruch dort festgestellt worden wäre. Doch entspricht dies nicht dem Datenschutz. Verbrechensverfolgung – der Datenschutz hilft auch denjenigen, die wohl – im Sinne der meisten Menschen – keiner entsprechenden Hilfe bedürfen: Pädophilen. Unter dem Deckmantel des Datenschutzes können auch sie quasi mühelos entsprechende Fotos und Videos laden oder verbreiten. Dasselbe gilt natürlich für Betrüger, Abzocker und teilweise gar Einbrecher. Der Datenschutz ist grundsätzlich eine positive Errungenschaft und an sich kein Problem. Es muss nur noch eine Möglichkeit gefunden werden, seine positiven Seiten mit dem echten Nutzen zu verbinden. Natürlich muss eine Patientendatei hervorragend geschützt und gesichert werden, dennoch sollten Ärzte über die Gesundheitskarte natürlich darauf zurückgreifen können. Machen sie dies, wurden sie vom Patienten ohnehin schon dazu beauftragt, denn er hat den Arzt mit der Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit beauftragt. Abbildung 2: Mit einem VPN lässt sich der persönliche Datenschutz auf Wunsch deutlich erhöhen. Bildquelle: @ […]
Quelle: ZDNet.de – Datenschutz in Deutschland: Übertrieben oder sinnvoll?